Am 14. November 1990 wurden 13 besetzte Häuser in der Mainzer Straße von etwa 4.000 z.T. bundesweit zusammengefahrenen Polizeibeamten geräumt. Es war der erste größere Einsatz westdeutscher Polizeieinheiten in Ostberlin und für viele Ostberliner der erste Kontakt mit der neuen Demokratie.
Auf youtube gibt es eine ganze Reihe von Videoaufnahgmen aus der damaligen Zeit. Weil die Geschichte der Räumung gut zusammengefasst und die damalige Stimmung von vielen Besetzer/innen ganz gut eingefangen wird das „Mainzerstraßenlied“ von Yok Quetschenpaua:
„Ihr könnt und verprügeln und ihr könnt uns verjagen – Ihr wisst ganz genau, dass hat nicht zu sagen…“. Ganz so einfach war es dann doch nicht und ich könnte immer noch heulen, wenn ich die Bilder von damals sehe.
Ein eindrückliches Filmdokument einer Straßendiskussion zeigt ganz gut wie die Stimmung damals war. Hausbesetzer/innen, Anwohner/innen und ein Friedrichshainer Bezirkspolitiker diskutieren am Dienstag (13.11.1990) in der Mainzer Straße über den Polizeieinsatz vom Vorabend. Konsequent im Geist der Wendezeit geht es vor allem um das Verständnis von Demokratie…
„… und wenn du da noch mal das Wort Demokratie in den Mund nimmst, dann behaupte ich doch glatt, dass du noch nichtmal die Übersetzung kennst.“
Eine interessante Einordnung der Hausbesetzungen in den 1990er Jahre gibt es in dem Video vom Kollektiv Mainzer Straße „Sag niemals nie!“. Die Hausbesetzungen werden in eine historische Kontinuität mit den Blumenstraßenkrawallen 1872 und dem Berliner Mieterstreik von 1932 gestellt:
Für alle, die damals noch nicht dabei waren und sich für die Details der Räumung und vor allem das Besetzer-Leben in der Mainzer Straße interessieren sei das Buch „Berlin – Mainzer Straße“ vom BasisDruck Verlag empfohlen. Es ist leider vergriffen, dürfte aber in vielen Bücherschränken und Antiquariaten zu finden sein. Neben einer ausführlichen Chronologie von Besetzung und Räumung der Mainzer Straße gibt es eine ganze Reihe von Interviews mit den Bewohner/innen, die zeigen, welche Träume und Lebensvorstellungen mit dem Aufbruch der Hausbesetzungen verbunden waren.
[…] Eine interessante Einordnung der Hausbesetzungen in den 1990er Jahre gibt es in dem Video vom Kollektiv Mainzer Straße “Sag niemals nie!”. Die Hausbesetzungen werden in eine historische Kontinuität mit den Blumenstraßenkrawallen 1872 und dem Berliner Mieterstreik von 1932 gestellt (Quelle): […]
By: Berlin: 20 Jahre Räumung der Mainzer Straße | The Nokturnal Times on November 14, 2010
at 4:02 pm
[…] Berlin: 20 Jahre Räumung der Mainzer Straße | Gentrification Blog Gute Sammlung zu der heute vor genau 20 Jahren geräumten Mainzer Straße in Berlin. […]
By: Das Kraftfuttermischwerk » Just my daily two cents on November 14, 2010
at 10:42 pm
Als Nachtrag, wer an dem Buch interessiert ist, es ist auch in Berliner Bibliotheken vorhanden und zwar in 10 Ausgaben in ganz Berlin!
By: Steven on November 15, 2010
at 12:13 am
[…] abzubezahlen°°°zum zwanzigsten jahrestag der räumung der mainzer str berichtet auch der gentrificationblog°°° der dritte kiezspaziergang, diesmal durch den reichekiez, fand am 30.10 stand. bei indymedia […]
By: stadtnachrichten montag 15 november « from town to town on November 15, 2010
at 11:32 am
6.3. Veranstaltung zu 20 Jahre Mainzer Straße „Das war wie Bürgerkrieg!“. Referenten und Filmclips zu Besetzung, Räumung & Widerstand. Mit Volxküche ab 20 Uhr, nach der Veranstaltung Solitresen.
Stadtteilladen Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Berlin-Friedrichshain, am Boxi.
Infos: http://international.blogsport.eu/2010/11/02/06-12-2010-veranstaltung-20-jahre-mainzer-strase/
By: interabend on November 17, 2010
at 10:17 pm
[…] Berlin: 20 Jahre Räumung der Mainzer Straße Nach Plänen der DDR-Regierung sollten die Mietkasernen der Mainzer Straße ursprünglich abgerissen werden um von Plattenbauten ersetzt zu werden. Nachdem das Vorhaben im Zuge der Wende gestoppt wurde, stand der Wohnraum leer. Hausbesetzer generierten in den Häusern der Mainzer Straße dann ein ganz neues Lebensgefühl, renovierten und setzten sich für den Erhalt des Viertels ein. Doch es sollte anders kommen: „Am 14. November 1990 wurden 13 besetzte Häuser in der Mainzer Straße von etwa 4.000 z.T. bundesweit zusammengefahrenen Polizeibeamten geräumt. Es war der erste größere Einsatz westdeutscher Polizeieinheiten in Ostberlin und für viele Ostberliner der erste Kontakt mit der neuen Demokratie.” (via KFMW) […]
By: Spontis Wochenschau #39 – Spontis Weblog on November 21, 2010
at 9:55 am
[…] Berlin-Friedrichshain, wenige Wochen nach der Wiedervereinigung. Am 14. November 1990 wurden die 13 besetzten Häuser in der Mainzer Straße geräumt. Uwe Rada hat da jüngst ausführlich in der taz dran erinnert. Andrej Holm hat auf seinem Blog alte Videos verlinkt. […]
By: grimo auf reisen » Blog Archive » Hausbesetzung ist Kunst - Dezember 1990 on November 24, 2010
at 9:02 pm
Interviewfilm mit Zeitzeugen hier online: http://www.realeyz.tv/de/herzlichen-gluckwunsch-zum-geburtstag-die-mainzer-wird-geraumt.html
unter anderem mit Ahne, Bärbel Bohley, Osswald Buss, Bastian Kronedorfer,
und bei good movies auf DVD
By: bergstrasse62 on November 17, 2014
at 7:52 am