Verfasst von: ah | Dezember 3, 2008

Berlin: MediaSpree und Tempelhof

Zum Abschluss eines ereignisreichen Jahres in Sachen städtischer Proteste in Berlin gibt es noch zwei inhaltliche Veranstaltungen, in denen künftige Strategien und Kampagnen diskutiert werden könnten. Nach den Wir-Bleiben-Alle-Aktionstagen, dem erfolgreichen Bürgerbegehren gegen MediaSpree, der Mietenstop-Demo am vergangenen Wochenende, den Protesten gegen das Car-Loft in Kreuzberg und andere Luxuswohnprojekte sowie verschiedenen stadtpolitischen Konferenzen (1|2) gibt es am Montag (15.12.) und Dienstag (16.12.) weitere Veranstaltungen:

Montag, 15.12.08 // 19 Uhr Kato // Was kommt nach Mediaspree? Stadtentwicklung anders

Der Initiativkreis Mediasspree Versenken! lädt ein zu einer Podiums- und Publikumsdiskussion

Dienstag, 16. Dezember 2008 // 20 Uhr // All along Tempelhof

metroZones lädt ein zur Diskussion im Theater-Café Sowieso, Weisestr. 24, 12049 Berlin-Neukölln.

Im Ankündigungstext heisst es:

Städtische Interventionen zwischen Protest, Bürgerbeteiligung und „kultureller Aktivierung“: Lokale Initiativen zur künftigen Nutzung des Tempelhofer Flughafengeländes mit VertreterInnen von raumlabor-berlin, der Bürgerinitiative für die Nachnutzung des Flughafens Tempelhof (NANU THF) und der Initiative “Tempelhof für Alle”.

Am 31. Oktober wurde der Flugbetrieb in Tempelhof nach dem im April erfolgreich gescheiterten Volksentscheid endgültig eingestellt. Die Schließung ist zugleich eine Öffnung: Berlin gewinnt damit im Zentrum der Stadt eine riesige Freifläche von 386 ha, die 500 Fußballfeldern entspricht und nach neuen Nutzungskonzeptionen verlangt. Ein wesentliches Versprechen des Senats in der Auseinandersetzung um die Schließung des Flughafens war die Ankündigung, dass mit Ende des Flugbetriebs der Berliner Bevölkerung, vor allem aber den AnwohnerInnen der angrenzenden Quartiere, eine große Grün-, Frei- und Sportfläche zur Verfügung gestellt wird. Nach einer ersten Phase der „Bürgerbeteiligung“, Fachforen und Studien laufen zurzeit diverse städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerbe und Interessenbekundungsverfahren, die sich vor allem an potentielle kommerzielle Investoren richten. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kündigte an, das Tempelhofer Feld und die umliegenden Stadtviertel im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung (IBA) und einer Internationalen Gartenausstellung (IGA) entwickeln lassen zu wollen.

Wir möchten am Beispiel der aktuellen Auseinandersetzungen um den Flughafen Tempelhof mit VertreterInnen lokaler Initiativen eine Diskussion zu unterschiedlichen Strategien und Ansätzen politischer/städtischer Intervention eröffnen. Eine Grundannahme ist, dass es kaum Orte und Gelegenheiten gibt, wo es zu einem Austausch und einer kritischen Reflektion dieser oftmals einfach nebeneinander existierenden Aktivitäten und Handlungsperspektiven kommt.

Was können im Rahmen der aktuellen Planungen für die Nachnutzung des Tempelhofer Flughafengeländes und unserer Einschätzungen zur Berliner Stadtentwicklung sinnvolle (linke) städtische Interventionen sein? Wer sind die Adressaten bzw. die Interessen, die mit ihnen vertreten werden? Wie halten wir es mit Konzepten wie „lokaler Demokratie“, „zukunftsfähige Stadt“ oder „Allgemeinwohl der Bevölkerung“? Bleibt als kleinster gemeinsamer Nenner linker städtischer Politik nur noch die Forderung nach mehr „Grün- und Freiflächen“?


Antworten

  1. […] Stadtentwicklung anders” 16.12. 2008 | 20:00 Berlin, Theater-Café Sowieso, Weisestr. 24: “All along Tempelhof” 28/29.11. 2008 | Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Franz-Mehring-Platz 1: Konferenz: Linke […]


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